Samstag, 1. November 2008

2012

Vor einiger Zeit habe ich aus verschiedenen Ecken gehört, dass es 2012 zu einem totalen Umbruch in unserem Dasein kommen wird. Das behaupten zumindest die Mayas, bzw. die Interpretation einiger Forscher über den Kalender der Mayas. Nun, wahr oder nicht wahr, hin oder her, wir werden sehen. Vielleicht beginnt alles mit der Finanzkrise. Das Ende des Kapitalismus? Mittlerweile trage ich diesen Gedanken schon eine Weile mit mir rum. Hat Foucault etwas mit 2012 zu tun? Ich stelle fest: Das Wissenschaftssystem einer bestimmten Zeit steht immer in Wechselbeziehung zu den Geschlechterbildern und dem jeweiligen Regierungssystem...Also und wir befinden uns in der westlichen Welt im Kapitalismus. Unsere Geschlechterbilder sind heteronormativ und unsere Götter die Wissenschaften. Einige Disziplinen sind mächtiger als andere. Kämpfe um die Diskursmacht. Nun. Sollte die Finanzkrise die Liberalisierung des Marktes und die Privatisierungen aufhalten, müssen wir den Kapitalismus früher oder später hinter uns lassen. Ein neues Regierungssystem muss her. Doch wenn es keine Systeme mehr gibt? Wenn der Glaube an Systeme verschwindet? Die Zukunft der Wissenschaft könnte in der Transdisziplinarität liegen, oder in der Theorie des Situierten Wissens. Doch das wäre wieder einmal ein Kompromiss. Die Wissenschaft wird die Objektivität ablegen müssen, wenn der Kapitalismus das Feld räumt. Um auf 2012 und Foucault zurückzukommen: 2012 verspricht eine neue Form menschlichen Daseins. Eine Art Metamorphose. Meine Überlegung: Wenn der Kapitalismus stirbt, ändert sich das Wissenschaftssystem. Ohne das jetztige Wissenschaftssystem, welches ich hier mal als Wahrheit herstellendes, diskursivierendes Monster bezeichne, gibt es keine Diskurse, die Wahrheit produzieren und naturalisieren. Es gibt keine Wahrheit, keine Objektivität, der totalitäre Strom des Konstruktivismus wird die Städte unter sich versenken. Und ohne Wahrheit und ohne Diskurse, keine Identitäten, keine individuellen Subjekte und ohne Subjekte, keine Marktproduktivität. Vielleicht bedeutet 2012 das Herauskommen aus den Subjekten. Und die, die bereit sind, die Unvollkommenheit und die relative Unwichtigkeit seiner eigenen Person auszuhalten, überleben. Denn nichts ist wahr, alles ist erlaubt.

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