Samstag, 15. November 2008

Zitate eines toten Autors

"... Man frage mich nicht, wer ich bin, und man sage mir nicht, ich solle der gleiche bleiben: Das ist eine Moral des Personenstandes; sie beherrscht unsere Papiere. Sie soll uns frei lassen, wenn es sich darum handelt, zu schreiben."

"... Das Recht über Leben und Tod läßt sich nur auf ungleichgewichtige Weise ausüben, und zwar immer auf Seiten des Todes. Die Wirkung der souveränen Macht auf das Leben ist erst von dem Moment an ausübbar, da der Souverän töten kann. ... Es ist das Recht, sterben zu machen oder leben zu lassen. ... Die Souveränität machte sterben und ließ leben. Nun tritt eine Macht in Erscheinung, die ich als Regulierungsmacht bezeichnen würde und die im Gegenteil darin besteht, leben zu machen und sterben zu lassen. "

"... Macht ist ein produktives Prinzip in der Gesellschaft. Sie bringt Wissen hervor, erschafft durch ihre Kontrolle das Individuum und ganze Institutionen und Techniken. ..."

"... Es gibt kein der Existenz und der Sprache gemeinsames System; aus einem ganz einfachen Grund, weil nämlich die Sprache und nur sie allein das System der Existenz bildet. ..."

"... Die Aufklärung, welche die Freiheiten entdeckt hat, hat auch die Disziplinen erfunden. ..."

"... Der Mensch, von dem man uns spricht und zu dessen Befreiung man einlädt, ist bereits in sich das Resultat einer Unterwerfung, die viel tiefer ist als er. Eine "Seele" wohnt in ihm und schafft ihm eine Existenz, die selber ein Stück der Herrschaft ist, welche die Macht über den Körper ausübt. Die Seele: Effekt und Instrument einer politischen Anatomie. Die Seele: Gefängnis des Körpers. ..."

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